Dr. Kathrin Pabst
Als Gesellschaftsinnovatorin und Transformationsmanagerin schaffe ich Räume für offenen und ehrlichen Austausch – Orte, an denen Erfahrungen gehört, Meinungen respektiert und neue Perspektiven ermöglicht werden. Mein Weg dorthin führt über Zuhören, Forschen und Vermitteln – sei es durch Vorträge & Schulungen, internationale Projekte & interdisziplinäre Zusammenarbeit oder Bücher & Artikel. Mein Ziel: Wissen in Bewegung bringen und Gemeinschaften stärken.
Lassen Sie uns gemeinsam Wissen in Bewegung bringen – sei es als Auftraggeber oder als Kooperationspartner. Ich freue mich auf den Austausch!

Meine Arbeitsfelder:
Ethik, intergenerationelle Forschung & Sachprosa

Museen sind zentrale Akteure im gesellschaftlichen Diskurs und tragen Verantwortung für eine ethisch reflektierte Vermittlung herausfordernder Themen. Ich entwickle ethische Leitlinien, begleite Institutionen bei der Aufarbeitung historischer und aktueller Dilemmata und schule Fachkräfte im professionellen Umgang mit sensiblen Inhalten.
Mein besonderer Fokus liegt auf der Balance zwischen wissenschaftlicher Objektivität, persönlicher Betroffenheit und der respektvollen Zusammenarbeit mit Zeitzeugen und Betroffenen.

Intergenerationelles Erbe
Krieg, Vertreibung und unverarbeitete Traumata hinterlassen Spuren über Generationen hinweg. Die transgenerationale Weitergabe kann psychische Belastungen und Verhaltensmuster auslösen, selbst ohne eigenes Erleben der Ereignisse.
In Identity on the Line und darauf aufbauenden Forschungsprojekten habe ich untersucht, wie Schweigen und Nicht-Wissen familiäre sowie gesellschaftliche Strukturen prägen – und wie gezielte Aufarbeitung Heilung und Resilienz fördern kann.

Meine Vorfahren lebten in Pommern, als die Rote Armee 1945 vorrückte und Millionen Deutsche zur Flucht zwang. Meine Urgroßeltern dokumentierten Hunger, Zwangsarbeit und Gewalt in einem Tagebuch – Themen, über die in meiner Familie vehement geschwiegen wurde.
Mein Großvater, Soldat in einer Wehrmacht-Eliteeinheit, schrieb ebenfalls Tagebuch, verschwieg jedoch seine Kriegshandlungen. Später baute er ein Haus mit Bunker im Keller.
Das Buch ist bislang in Norwegen erschienen und für den südnorwegischen Literaturpreis nominiert.
Mein Weg
Forschung, Erfahrung, Engagement
Das Schweigen verstehen – Wege zur Aufarbeitung und Transformation
Ich bin promovierte Kulturwissenschaftlerin und Expertin für Berufsethik mit Fokus auf gesellschaftlicher Transformation, Erinnerungskultur und ethische Dilemmata. Mein Antrieb war lange ein Rätsel für mich – erst spät habe ich verstanden, dass mich die Geheimnisse in meiner eigenen Familie, die noch aus der Zeit des Zweiten Weltkriegs stammen, tief geprägt haben. Ich wollte die Mechanismen verstehen, die hinter dem Schweigen liegen: dem Schweigen Einzelner, in Familien und ganzen Gesellschaften.
Seit über 20 Jahren erforsche ich die Auswirkungen von sozialem Schweigen und Verschweigen sowie die Prozesse, die familiäre und gesellschaftliche Strukturen über Generationen hinweg beeinflussen. In meiner Arbeit analysiere ich, wie Erinnerungsarbeit zur Konfliktbewältigung und Friedensförderung beitragen kann und entwickle Methoden, um verschwiegene Themen aufzuarbeiten.
Als Leiterin der wissenschaftlichen Abteilung am Vest-Agder Museum in Norwegen habe ich nationale und internationale Forschungsprojekte konzipiert, ethische Leitlinien erarbeitet und innovative Vermittlungsformate entwickelt. Das von mir geleitete EU-Projekt Identity on the Line, das die Langzeitfolgen von Krieg und Migration untersuchte, wurde mit dem European Museum Academy Prize ausgezeichnet und vor Mitgliedern des Europäischen Parlamentes präsentiert.
Heute arbeite ich als Dozentin, Autorin und Gutachterin für EU-finanzierte Projekte und engagiere mich aktiv in internationalen Fachgremien, darunter das Ethik-Komitee des Internationalen Museumsrats (ICOM).
Mit über 30 Publikationen, mehr als 100 Bildungsveranstaltungen in 15 + Ländern und umfassender Erfahrung in interdisziplinären Projekten verbinde ich wissenschaftliche Erkenntnisse mit praxisnahen Lösungsansätzen.
Ich bin überzeugt, dass unterdrückte Traumata nicht nur individuelle Schicksale beeinflussen, sondern ganze Gesellschaften destabilisieren können. Mein Ziel ist es, durch Forschung, Dialog und Vermittlung die Mechanismen des Schweigens zu durchbrechen, nachhaltige gesellschaftliche Resilienz zu fördern und Wege zu eröffnen, um mit Vergangenheit und Gegenwart verantwortungsvoll umzugehen.
Aus Schleswig-Holstein stammend und nach 25 Jahren in Süd-Norwegen bin ich in beiden Ländern verwurzelt und international tätig.
Kontakt
Ich freue mich auf Ihre Kontaktaufnahme – ob für weitere Informationen, Aufträge oder einen Austausch über gemeinsame Interessen!
E-Mail: [email protected]
Tel. Deutschland: +49 (0) 152 24046689
Tel. Norwegen: +47 93246157
